Internet Factoring bei der Heller-Bank

IT-Banker, Ausgabe 5, 2002

Kredite bis zu 25.000 Euro direkt abschließen und dabei Transaktionskosten sparen ist mit der richtigen Software auch im "unsicheren" Internet möglich.



Auf einen Blick

Kredite direkt über das Internet abfragen, die Heller Bank AG stellt diesen abgesicherten Service als erste Bank Deutschlands den Kunden zur Verfügung. Mit einem Limit von 25.000 Euro erhalten Kunden eine unverzügliche Limitentscheidung und können Liquiditätsrisiken vorbeugen. Geringere Transaktionskosten und Flexibilität bringen Bank und Kunde Vorteile.


Seit dem 23. September können die Kunden der in Mainz ansässigen Heller Bank AG einen großen Teil ihrer Factoring-Vorgänge mit e:fact direkt über das Internet abwickeln. Transaktionen sind unmittelbar nach Bestätigen finanztechnisch vollzogen. Möglich wurde das mit "Qualicision", einer Entscheidungssoftware des Dortmunder Software-Hauses FLS Fuzzy Logik Systeme.

Mit der Einführung von e:fact ist die Heller Bank AG als erste Bank in Deutschland den Schritt gegangen, Kreditanfragen im Rahmen einer Factoring-Vereinbarung mit einem Limit von bis zu EUR 25.000,00 direkt über das Internet abwickeln zu können. Dieser umfangreich abgesicherte Service bietet für alle Beteiligten eine Reihe von Vorteilen. Unter anderem bei den liquiden Mitteln, denn unmittelbar nach dem Abschluss des elektronischen Anfragevorgangs gilt die Transaktion als abgeschlossen und die finanziellen Mittel stehen dem Kunden direkt zur Verfügung. Die Bank kann ihrerseits die ihr übertragenen Forderungen gegenüber dem Abnehmer einbuchen. Betrachtet man beispielsweise die Stückzinsen, die durch die Online-Abwicklung möglicherweise einen Tag früher fällig werden können, so summieren sie sich auf nicht vernachlässigbare Absolutbeträge.

Zwei weitere Gründe, e:fact seitens der Bank voranzutreiben und einzuführen waren jedoch, die Bearbeitungskosten für den jeweiligen Einzelvorgang zu reduzieren und, dem Kunden schnellstmöglich Liquidität und Transparenz zu liefern. Betrachtet man die absoluten internen Kosten für die Abwicklung eines einzelnen Vorgangs bis zu EUR 25.000,00 - der aber nicht selten deutlich darunter liegt - so sind sie auf den einzelnen Umsatz bezogen, relativ hoch. Da durch die Zusammenarbeit zwischen Bank und Kunden typischerweise permanent Kreditanfragen zu Abnehmern vorkommen werden, ist das summierte Einsparpotenzial durch diese Maßnahme nicht uninteressant. Naben der Kostensenkung wird aber auch Freiraum für intensivere Überwachung geschaffen. Bei höheren Umsätzen, die weiterhin direkt abgewickelt werden müssen, reduziert sich der relative Aufwand pro Transaktion deutlich.

Für den Kunden selbst bedeutet die Nutzung von e:fact neben der vergleichbaren Einsparung von Arbeitskraft, die Unverzügliche Limitentscheidung und damit Gutschrift des Offen stehenden Betrages und die sofortig mögliche Integration der Daten in die Datenbank des Unternehmens. Dadurch, dass die Dokumente elektronisch erstellt werden, sind alle Daten selbstverständlich digital vorhanden. Sie können per Formatdefinition über definierte Schnittstellen in FiBu- oder Controlling-Systeme eingespeist werden. Verbesserte Berichtsfähigkeit, aber vor allem die beschleunigte Liquidität bringen für den Kunden mehr Freiheiten für das eigentliche Geschäft.

Die Einführung von e:fact hat keinerlei Veränderung in der Bewertung der Beleihbarkeit von Kundenforderungen gebracht, so dass weiterhin die in der Regel 90% des Rechnungswertes direkt nach Rechnungsübertragung zur Verfügung stehen. die restlichen 10% dienen zur Deckung etwaiger Rechnungskürzungen wie Skonto, Reklamationen und dergleichen. Nach Zahlungseingang durch den Abnehmer wird die verbleibende Differenz an den Kunden ausbezahlt.

Gerade für mittelständische Unternehmen bietet Heller Factoring eine ausgezeichnete Möglichkeit, durch die sofortige Bevorschussung von i.d.R. 90% der angekauften Forderungen Liquiditätsrisiken vorzubeugen. Darüber hinaus übernimmt die Heller Bank das Ausfallrisiko bei angekauften Forderungen zu 100%. Kunden des Bankhauses können so das Risiko eines Forderungsausfalles enorm begrenzen und die verkauften Forderungen garantiert 120 Tage nach deren Fälligkeit ausgeglichen Wissen. Auch die Beitreibung und Rechtsverfolgung übernimmt die Heller Bank AG für ihre Kunden. Heller berücksichtigt dabei als führende Factoring Bank sehr wohl die Sensibilitäten der beteiligten Factoringpartner. Die seit 1964 am deutschen Markt tätige Gesellschaft hat heute langfristige Erfahrungen mit den verschiedensten Branchen.

Neben den klassischen Factoringbranchen wie Textilgewerbe und Möbelindustrie verfügt Heller über Know-how auch in vielen anderen Bereichen, wie beispielsweise in den Segmenten Elektrotechnik oder im Nahrungsmittelgewerbe. Oberstes Gebot in allen Bereichen ist ein partnerschaftliches Verhältnis zu den Kunden.

Der neue Service konnte unter anderem durch die Qualicision-Software der FLS Fuzzy Logik Systeme GmbH in Dortmund realisiert werden. Das System ist in der Lage, "Entscheidungen" mit all ihren Facetten DV-technisch zuverlässig herbeizuführen und darzustellen. Der Extrem hohe Grad der Flexibilität der steuerbaren Parameter und deren Vernetzung miteinander, erlaubt es, neben reinen Plausibilitätsabfragen, auch bankrechtlich tragfähige Bewertungen vorzunehmen.

Das einmal im Unternehmen installierte Qualicision-System kann weiter ausgebaut werden. Durch zusätzliche kundenspezifische Anpassungen kann es zur direkten Mitarbeiterschulung umfunktioniert und eingesetzt werden. Es steuert hierbei systematisch unter anderem die Argumentationsführung, um höher qualifizierte Entscheidungen zu erreichen. Aber auch im Rahmen eines Cross-Sellings im Verkaufsgespräche kann zum Beispiel auf weitere Leistungen hingewiesen werden. So können individualisierte Beratungsgespräche dennoch unternehmenseinheitlichen Standards folgen. Die Fach- und Beratungskompetenz der Mitarbeiter wird durch die Nutzung von Qualicision mit geringstem Aufwand kontinuierlich und einheitlich ausgebaut.

  • Limitentscheidungen der Qualicision Software werden direkt im Internet-Portal dargestellt
  • Der tägliche Rechnungsausgang wird direkt an Heller weitergeleitet und fakturiert
  • Abnehmerlimite können per Eigenbeantragung oder durch Selbstvergabe eingegeben werden
  • Journale und Listen werden automatisch revisionssicher archiviert Elektronisches Buchen im Rahmen der Kontenpflege